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Biodiversität –
vielfältiger
Lebensraum
Biodiversität steht ganz allgemein gesprochen für die „Vielfalt an Leben“. Der Begriff setzt sich aus „Bios“ (griech. für Leben) und „Diversitas“ (lat. für Vielfalt) zusammen.
Gemeint sind alle Pflanzen, Organismen und Tierarten in bestimmten Lebensräumen mit ihren individuellen Unterschieden und Einzigartigkeiten.
Die drei Bereiche der Biodiversität
Biodiversität – ein Begriff, der ein bestimmtes Ökosystem beschreibt und häufig auch mit Landwirtschaft in Verbindung gebracht wird. Und der an Bedeutung gewinnt. Denn eine breite Vielfalt an Lebewesen und Pflanzen in einem bestimmten Lebensraum nimmt positiven Einfluss auf das gesamte Ökosystem. So auch in landwirtschaftlich genutzten Gebieten.
Welche Bereiche umfasst Biodiversität?
- Die Vielfalt der Arten verschiedener Lebewesen und Organismen.
- Die genetische Vielfalt innerhalb einer Art oder verschiedener Arten.
- Die Vielfalt an verschiedenen Lebensräumen für unterschiedliche Lebewesen und Organismen.
Artenvielfalt
Wie der Name schon sagt, bedeutet Artenvielfalt, dass eine Vielzahl verschiedener Arten in einem bestimmten geografischen Gebiet bzw. Lebensraum vorkommt. Dabei handelt es sich um Tiere und Pflanzen sowie Pilze und Mikroorganismen.
Artenvielfalt ist Teil der Biodiversität. Auf unserem Planeten gibt es etwa 1,9 Millionen bisher entdeckte Tier- und Pflanzenarten. Mehr als die Hälfte davon sind Insekten. Geschätzt wird, dass es insgesamt bis zu 30 Millionen Arten auf der Welt gibt. Ein Großteil ist also noch unentdeckt.
AMA GENUSS REGION/Rudolf Laresser
Genetische Vielfalt
Hierbei geht es um die vielfältigen Unterschiede innerhalb einer Gattung. Genetische Vielfalt hat positive Auswirkungen. Sie trägt dazu bei, dass sich die Arten besser an veränderte Lebensbedingungen in spezifischen Lebensräumen anpassen können.
Dies kann einerseits durch natürliche, evolutionsbedingte Anpassung, aber auch durch gezielte Züchtung erreicht werden. Generell sind Wildarten sowie „alte Sorten“ und „seltene Rassen" eine sehr wichtige genetische Ressource. Sie können sich rasch an geänderte Bedingungen, etwa Klimaänderungen, anpassen.
Seltene Rassen sind regionstypisch und oftmals vom Aussterben bedroht. Ein Beispiel dafür ist etwa das „Murbodner Rind“.
Vielfalt an Ökosystemen
Unter einem Ökosystem versteht man einen bestimmten Lebensraum. Er besteht aus Lebewesen und Pflanzen mehrerer Arten und ihrer Umwelt. Die Vielfalt dieser Ökosysteme ist ein wichtiger Teil von Biodiversität. Denn je vielfältiger, desto widerstandsfähiger ist der gesamte Lebensraum.
Das zeichnet Biodiversität aus
Biodiversität steht für die biologische Vielfalt an Lebensräumen, Pflanzen, Tieren und Organismen. Bei der Artenbildung spielen zwei Faktoren eine Rolle:
- Mutation von Genen über einen langen Zeitraum
- verschiedene Selektionsfaktoren wie z.B. klimatische Änderungen, Räuber oder Rivalen innerhalb einer Art, Umwelteinflüsse, etc.
Folgende Aspekte sind wichtige Indizes für Biodiversität:
Verbreitung von Arten
Eine hohe Anzahl verschiedener Arten ist ausschlaggebend für eine hohe Biodiversität. Laut Zahlen des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gibt es in Österreich fast 68.000 verschiedene Arten von Lebewesen und Pflanzen.
Etwa 54.000 sind Tierarten. Davon sind wiederum ca. 40.000 verschiedene Insekten. Dann gibt es noch knapp 3.500 Farn- und Blütenpflanzen. Davon sind 600 Tierarten und 150 Pflanzenarten endemisch. Das bedeutet, dass sie nur in einem bestimmten Gebiet, in dem Fall in heimischen Regionen, vorkommen.
Weltweit stellen Insekten mit 70 Prozent den größten Anteil aller Lebewesen und gleichzeitig den artenreichsten. Oft unbemerkt erfüllen Insekten wichtige Aufgaben für das gesamte Ökosystem.
Einerseits dienen sie als Nahrungsquelle für andere Lebewesen. Andererseits sorgen sie im Boden und im Wasser für den Nährstoffkreislauf. Darüber hinaus haben sie eine zentrale Rolle bei der Bestäubung der Pflanzen und für die Honigproduktion.
Waldfläche
Nicht nur der Regenwald, sondern auch heimische Wälder tragen sehr stark zur Biodiversität bei. Österreich ist fast zur Hälfte bewaldet. Davon sind laut dem Bundesforschungszentrum für Wald fast ein Drittel Schutzgebiet.
In heimischen Wäldern sind rund zwei Drittel aller verschiedenen Arten von heimischen Lebewesen anzutreffen. Sowohl in Schutzgebieten, als auch in bewirtschafteten Wäldern.
Geschützte Naturflächen
Laut Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft umfasst die Gesamtfläche an heimischen Schutzgebieten mehr als 24.000 Quadratkilometer. Das ist etwas größer als die Flächen der gesamten Steiermark und Salzburg zusammengerechnet.
Zu diesen Schutzgebieten zählen unter anderem:
- sechs Nationalparks mit einer Gesamtfläche von 2391 Quadratkilometern
- das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal mit 3400 Hektar
- 192 Naturwaldreservate mit einer Gesamtfläche von 8631 Hektar
- 350 Natura 2000-Gebiete
Wasserqualität
Österreich ist das Land der Seen und Flüsse. Und natürlich spielt auch die Qualität des Wassers eine maßgebliche Rolle. Das Wiener Hochquellwasser ist weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt für seine exzellente Qualität.
Und wie sieht es im Rest des Landes aus?
Generell haben heimische Gewässer eine gute Wasserqualität und sind kaum pestizid-belastet. Berichte dazu erscheinen jährlich und eigene Programme sollen zur weiteren und stetigen Verbesserung der Wasserqualität beitragen.
Gesundheit
„Raus ins Grüne“, eine Redewendung, die nicht von irgendwoher kommt. Natur und Bewegung an der frischen Luft tragen zu einem gesunden Lebensstil und Wohlbefinden bei.
Das ist auch in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. Laut Umweltbundesamt kann eine Reduzierung von Schlafstörungen, kardiovaskulären Erkrankungen sowie Stress und psychischen Belastungen nachgewiesen werden.
Schon gewusst, ...
... dass heimische Landwirtinnen und Landwirte 230.000 ha Fläche für Biodiversität nutzen?
Wie kann man Biodiversität messbar machen?
Es gibt etliche Faktoren, die zur Messbarkeit von Biodiversität in einem Ökosystem herangezogen werden können.
Beispiele sind:
- die Verbreitung von verschiedenen Arten
- die Größe der bewaldeten Flächen und geschützten Naturflächen oder Naturschutzgebieten
- die Boden- und Wasserqualität
AMA GENUSS REGION/Martina Siebenhandl
Je vielfältiger der Lebensraum, desto gesünder ist er auch. Ein komplexes, vielschichtiges Lebensgebiet mit unterschiedlichen Pflanzen- und Tierarten und anderen Organismen beeinflusst das gesamte Ökosystem positiv.
Die Vorteile einer hohen biologischen Vielfalt
Positiver Einfluss für alle Lebewesen
Pflanzen, Organismen, Tiere. Je artenreicher ein Ökosystem, desto stabiler und vor allem auch widerstandsfähiger ist es gegenüber störenden (Umwelt-) Einflüssen. So kann es einem Ungleichgewicht, besser entgegenwirken.
Ein Ungleichgewicht kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Etwa Rodung von Waldflächen oder Verbauung von Grünflächen und so weiter.
Stärkung des Nährstoffkreislaufs
Eine hohe Biodiversität kommt in weiterer Folge auch den Menschen zugute. Denn sie trägt unter anderem zu einer nachhaltigen Landwirtschaft bei. Biodiversität ist so gesehen essenziell für uns. Je mehr Vielfalt, desto mehr profitieren auch wir Menschen davon. Nicht zuletzt in Form von abwechslungsreicher Ernährung auf unseren Tellern.
Nachhaltige Landwirtschaft in Bezug auf Biodiversität bedeutet, beispielsweise alte, widerstandsfähige Sorten zu pflanzen. Dadurch soll der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf ein Minimum reduziert werden. Gleichzeitig soll die Vielfalt unter der Erde gefördert werden. Dabei sollen verschiedene Arten wie Würmer, Pilze, Insekten, Ameisen, aber auch Maulwurf & Co den Boden besiedeln.
Die wichtigsten Eckpunkte zu biologischer Vielfalt bzw. Biodiversität:
höhere Widerstandsfähigkeit
Biologische Vielfalt bietet eine höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber Störungen (menschlichen oder natürlichen Ursprungs). Sie fördert darüber hinaus eine bessere Anpassung an neue Bedingungen. Das hat mehrere Gründe. Die verschiedenen Lebewesen innerhalb eines Lebensraumes übernehmen verschiedene Aufgaben. Damit unterstützen und ergänzen sie sich gegenseitig.
Sicherung von Ertrag und Qualität
Biodiversität sorgt für die Sicherung von Ertrag und Qualität. Ein Beispiel dafür sind Bienen und Insekten als Bestäuber.
Versorgung
Die Versorgung mit natürlichen Rohstoffen, frischem Wasser und einer Vielfalt an unterschiedlichen Rohstoffen und Lebensmitteln wird gewährleistet.
Nährstoffkreislauf
Es gibt eine Vielzahl von Arten, die sich gegenseitig positiv beeinflussen. Somit wird der Energiefluss und Nährstoffkreislauf in einem Ökosystem angekurbelt.
Schutz
Biodiversität bietet Schutz vor Naturkatastrophen und Klimaänderungen.
Medikamente
Sie ist die Grundlage für die Entwicklung von Medikamenten, die zum Teil aus Rohstoffen entwickelt werden, welche in vielseitigen Ökosystemen erst neu entdeckt und auf ihre Wirkungsweise für den Menschen erforscht werden.
Häufig gestellte Fragen

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