Biodiversität &

Landwirtschaft

Biodiversität kurz erklärt

Biodiversität beschreibt alle Pflanzen, Organismen und Tierarten in bestimmten Lebensräumen mit ihren individuellen Unterschieden und Einzigartigkeiten.

Biologische Vielfalt bietet eine höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber Störungen (menschlichen oder natürlichen Ursprungs). Sie fördert darüber hinaus eine bessere Anpassung an neue Bedingungen. Das hat mehrere Gründe. Die verschiedenen Lebewesen innerhalb eines Lebensraumes übernehmen verschiedene Aufgaben. Damit unterstützen und ergänzen sie sich gegenseitig.

Was hat Landwirtschaft mit Biodiversität zu tun?

Zum einen schützt eine hohe Biodiversität die Landwirtschaft und kann dabei helfen, Umwelteinflüsse zu regulieren. Beispiele für Umwelteinflüsse sind Hochwasser oder der Klimawandel, um nur zwei zu nennen. Zum anderen leistet sie einen bedeutenden Beitrag in der Ertragssicherung.


Biodiversität fördert die natürliche Bekämpfung von Schädlingen durch Nützlinge. Auch die Bodengesundheit wird durch (Mikro-)Organismen gesteigert. Die Bestäubung durch Bienen und Insekten ist ebenfalls ein positiver Effekt.

In der Landwirtschaft spielen darüber hinaus auch die Art der Bewirtschaftung, das verwendete Saatgut bzw. die gezüchteten Tierrassen eine wichtige Rolle.

Netzwerk Kulinarik/Martina Siebenhandl

Wie beeinflusst Landwirtschaft die Biodiversität?

Die Landwirtschaft selbst kann Biodiversität unterstützen.

Gleichzeitig kann sie aber auch eine Gefahr darstellen.

Beispiele für positive Einflüsse in der Landwirtschaft:

  • Traditionelle Bewirtschaftung

    Besonders artenreich sind landwirtschaftlich genutzte Grünlandflächen, die traditionell bewirtschaftet werden. Sie werden mäßig gedüngt und wenig beweidet. Und sie weisen eine geringe Schnitthäufigkeit auf. Diese Grünflächen leisten einen wertvollen Beitrag zur biologischen Vielfalt.

  • Abwechslung von Wiesen und Wäldern

    Hohe Biodiversität bieten auch Grünlandgegenden, wo sich Wiesen und Wälder abwechseln. Zum Teil beinhalten sie beispielsweise auch Streuobstbäume. Auf diese Weise werden unterschiedliche Lebensräume geschaffen.

  • Einsatz von Rainen

    Raine sind unbebaute, schmale Streifen Land als Grenze zwischen zwei Äckern. Sie zählen zu den artenreichsten Bereichen der Agrarlandschaft. Richtig gepflegt dienen sie einer Vielzahl an Pflanzen- und Tierarten als geschützter Lebensraum.

  • Saatgut – „alte Sorten”

    Durch die Aussaat von alten Sorten kann biologische Vielfalt gefördert werden. Denn sie haben sich im Laufe der Jahre an die Bedingungen in einer bestimmten Region angepasst. So können sie auch mit Umwelteinflüssen besser umgehen.


    Zumeist sind sie sehr robust und wachsen ganz ohne zusätzlichen Dünger. Sie sind zudem samenfest. Das heißt, sie können über die eigenen Samen weitervermehrt werden.

  • Tiere – „alte Rassen”

    Die Erhaltung seltener, gefährdeter Rassen trägt zur genetischen Vielfalt bei. Denn auch in der Nutztierhaltung gilt: Je vielfältiger der Genpool, desto anpassungsfähiger sind die Tiere.


    Alte Rassen, die zumeist auch in einer speziellen Region beheimatet sind, gelten als besonders robust und anpassungsfähig. In Österreich wird die Erhaltung bestimmter alter Rassen auch mit dem ÖPUL-Programm gefördert. Dazu zählen bestimmte Rinder-, Schweine-, Ziegen-, Schaf- und Pferderassen.

Beispiele für negative Einflüsse in der Landwirtschaft

  • Intensives Düngen

    Durch intensives Düngen werden jene Pflanzen im Wachstum gefördert, die den Dünger am besten verwerten. Dadurch verdrängen diese Pflanzen andere Gattungen.

  • Immer mehr Ackerland

    Immer mehr Böschungen, Hecken, Gräben und so weiter werden zu Ackerland umfunktioniert. Dadurch verschwinden wertvolle Lebensräume.

  • Bedrohung durch Maschinen

    Bewirtschaftung mit immer größeren Maschinen und höheren Geschwindigkeiten stellen eine Bedrohung für Tiere und deren Lebensräume dar.

Auch die AMA setzt auf Biodiversität!

… und hat sich verpflichtet, Maßnahmen im Sinne des ÖPUL umzusetzen. ÖPUL steht für das Österreichische Programm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft.


Die ÖPUL-Maßnahmen für den österreichischen Ackerbau leisten auch einen wichtigen Beitrag in Hinblick auf die Biodiversität.

  • Schutz von natürlichen Lebensräumen
  • Erhalt von Wildpflanzen
  • Integration von Blühstreifen

Erhalt der biologischen Vielfalt mit dem AMA-Biosiegel

Das AMA-Biosiegel baut einerseits auf die Richtlinien des EU-Bio-Logos auf. Zusätzlich werden anerkannte höhere landwirtschaftliche Bio-Standards (wie z. B. Bio Austria) eingehalten.


Das staatlich anerkannte Gütesiegel garantiert hohe Lebensmittelqualität und Lebensmittelsicherheit. Im Vergleich zum EU-Bio-Logo setzt es auf mehr Bio durch zusätzliche Standards auf landwirtschaftlicher Ebene. Beispielsweise durch verbesserte Umweltstandards.

Damit werden auch Maßnahmen in Richtung Biodiversität gesetzt. Das rot-weiße AMA- Biosiegel mit der Herkunftsangabe AUSTRIA garantiert Österreich als Herkunftsort der landwirtschaftlichen Rohstoffe. Und auch als Ort der Be- und Verarbeitung.

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